Dan Devening &
Gary Stephan
This and Something Else
04.06. - 17.07.2016 

Seit vielen Jahren erweitert Gary Stephan seine umfassende Malpraxis, indem er regelmäßig Arbeiten in mittlerem Format auf Papier anfertigt. Heute besteht diese Serie aus mehr als zweihundert Werken. Jeden Tag arbeitet er daran, durch Abstraktion neue Formen und Wahrnehmungsmöglichkeiten zu schaffen. Stephan verwendet diese mittlere Größe, um sein Denken aufzuladen und um seine umfangreichen Übungen nachzugehen. Die Ergebnisse sind erstaunlich informell , die Arbeiten sind flink im Auftrag und immer sinnträchtig. Dieses Erscheinungsbild  resultiert teilweise daraus, dass die Elemente eines jeden Werks gleichzeitig fest und porös wirken; der physische Zustand der Formen ist flüchtig, Deckkraft und Dichte wechseln. Mit diesen Methoden will Stephan unser Verständnis davon außer Kraft setzen, wie sich ein Gegenstand hin und her bewegt bzw. von vorne nach hinten. Unsere Augen suchen und verfolgen. Es ist die Farbe, die das ermöglicht und es geschieht durch die Hand Gary Stephans’, immer und immer wieder.


Über seine derzeitige Einzelausstellung in der Susan Inglett Gallery in New York schreibt die Galeristin Inglett: „In der ersten Annäherung zeigen sich Gary Stephans Gemälde als eine streng formale Angelegenheit. Ein kurzer Blick enthüllt modernistische Kompositionen, konstruiert aus einer begrenzten Sammlung von Formen, Farben und Pinselstrichen. Dass die Komponenten bekannt sind und die Einzelteile scheinbar zusammen einen Sinn ergeben, gehört zu der Verführung dazu. Stephan interessiert sich nicht für eine neutrale Wahrnehmung seiner Arbeit, jedoch dafür, den Betrachter als Mit-Verschwörer oder Mit-Schöpfer einer neuen Realität einzunehmen.“

GARY STEPHAN (*1942 in Brooklyn, New York)
Gary Stephan studierte am Pratt Institute in New York und legte seinen Master of Fine Arts am San Francisco Art Institute ab. Seit den 1960erjahren zeigt er seine Arbeiten in den Vereinigten Staaten und in Europa. Seine letzen Einzelausstellungen fanden in der Susan Inglett Gallery in New York City statt, in der der Phillip Slein Gallery, St. Louis, Mo., bei devening projects + editions, Chicago und in der Galerie Kienzle und Gmeiner, Berlin. In Gruppenausstellungen waren die Arbeiten von Gary Stephan zuletzt u.a. hier zu sehen: „How to be unike“ in der Kienzle Art Foundation, Berlin, „and Nice Weather“ in der Skarsted Gallery, (kuratiert von David Salle), „Reinventing Abstraction“ bei Cheim & Read und bei der Season Review der Edward Thorp Gallery, alle in New York City.
Werke von Gary Stephan sind Teil der Sammlungen des Guggenheim Museum of Art, des Metropolitan Museum of Art und des Museum of Modern Art sowie von Museen in ganz Nord Amerika.
Er ist Preisträger des National Endowment of the Arts, der Guggenheim Foundation, der American Academy of Arts and Letters und erhielt gerade kürzlich erst den Joan Mitchell Foundation Award. Stephan lehrt im MFA-Programm in der School of Visual Arts in New York City.

Dan Devenings vielfältiges Werk definiert sich durch einen starken Sinn für das Visuelle. Optische Sinneswahrnehmungen, die durch ungewöhnliche Oberflächen, Farben und räumliche Nuancierungen hervorgerufen werden, bilden die Grundzüge seiner Arbeit.
Die Produktion und Interaktion dieser formalen Elemente erzeugen die Mittel, mit denen er es erreicht, dass die Präsentation und das Publikum in ein ganzheitliches Verhältnis in gegenseitiger Abhängigkeit treten.
Jedes Stück bietet subtile Verlockungen, die sowohl die Seherfahrung fördern als auch den Blick konzentrieren: chromatische Gruppierungen, Überlappungen, lose aneinander gefügte Elemente, Klebeband, (herunter)hängende Fäden, vergrößerte Muster, mit abrupten Pinselstrichen gemalte Zeichen – all das belebt die Komposition und dient als Grundlage für Dan Devenings tiefere Anliegen. Die Parameter eines Bildes festzulegen biete eine Möglichkeit, eine erzählerische Fiktion aufzuführen.
Das Theater und die Mechanismen des Geschichtenerzählens sind allumfassend und bieten die Möglichkeit einer Struktur, innerhalb derer die verschiedenen Kunstwerke Sehnsüchte wecken, umleiten und auf sich selber richten. Einige Teile eines Bildes sind bedeckt, andere teilweise offengelegt. Wie der Handlungsverlauf in einem Theaterstück führt das langsame Enthüllen diskreter Partien zu einer opulenteren und vollständigeren Geschichste.
In seinem Essay, das William Conger im Jahr 2014 für die Zeitschrift „Kiosk“ des Tarble Arts Center in Charleston, Illinois, verfasst hat, schreibt er, dass Dan Devening sich der modernistischen Abstraktion verschrieben hat. „Schönheit ist ihm ein Anliegen und er erreicht sie durch durch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Materialien un der Bildkomposition. Er ist ein Maler, Collageur und Bastler: die erstaunliche Vielfalt in den Elementen seiner Collagen, die er aus der alltäglichen Vergänglichkeit herauszieht, bilden die Grundlage seiner ausdrucksstarken Kunst.
Jedoch führt diese elektrisierende Bandbreite der Materialien und ihr Kunstschöpfungs-Potential Devening nie in die Welt der Popkultur mit ihrer Faszination für schockierende Grobheit, Gewalt und Ironie. Stattdessen strebt Devening nach dem viel selteneren Schock der ästhetischen Klarheit und ihrem transzendenten und vergeistigten Ausdruck von Schönheit
Er erreicht dieses Ziel mit trügerischer Leichtigkeit, ein paar ausgeschnittene Scheiben, klare Farben, ein oder zwei eilig gezogene Linien oder ein bisschen Klebeband, das alles zusammenhält. Genauigkeit übertrumpft Zartheit.“

DAN DEVENING (*1958, Ft. Walton Beach, Florida)
Dan Devening lebt als Künstler, Kurator und Lehrer in Chicago.
Zurzeit unterrichtet er als Professor an der School of the Art Institute of Chicago.

Seit Mitte der 1980er Jahr wurden seine Gemälde und Arbeiten auf Papier national und international ausgestellt. In den Vereinigten Staaten, zeigte er seine Arbeiten im Herbst Raum, Roy Boyd Gallery, Chicago Cultural Center, Terra Museum of American Art, Ebersmoore Galerie, Threewalls und bei Julius Caesar in Chicago; Kinkead Moderne in Los Angeles, F18 und Printed Matter, Inc. in New York und in vollen vielen anderen Galerien und Institutionen.

Aktuelle Projekte:
Ausstellungen in Deutschland im Kunsterverein Recklinghausen ,
Museum Kurhaus in Kleve, Galerie oqbo, Berlin, Scotty Enterprises in Berlin,
dok25a, Düsseldorf und Renate Schroeder Galerie in Köln.
Weitere internationale Gruppenausstellungen sind Ausstellungen im Art Metropole in Toronto;
De Appel in Amsterdam, der Secession in Wien und in der Galerie des Multiples, Paris.